Achtsamkeitstraining im Alltag

  • 5. Dezember 2017
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  • TomTom

Wenn der Stress des vollgepackten Alltages wie ein Mühlrad von Tag zu Tag rotiert und die eigenen Kräfte aussaugt, dann ist das für die eigene Gesundheit und Lebensqualität sehr schlecht. Überall nur Druck und Eile… Wie finde ich da wieder heraus?
Wo bleiben dabei die Zeit und der Raum für mich, für meine „Ich-Zeit“ ?

Wann habe ich das letzte Mal „nur“ etwas für MICH getan?
Etwas Gutes, Entschleunigendes oder gar Nährendes?
Am besten Schritt für Schritt, jeden Tag ein bisschen mehr.
Die folgenden Punkte können als Anregung für entspannteres Selbst-Bewusstsein und eigenverantwortliche Achtsamkeit im Alltag dienen.

1. Wenn ich morgens aufwache:
Noch einige Minuten im Bett bleibend, lenke ich meine Aufmerksamkeit gelassen auf meine Atmung. Dabei spüre ich 3-5 Atemzüge lang, wie die lebensspendende Luft in mich einströmt und danach Verbrauchtes ausströmt.

2. Wenn ich Zähne putze:
Wenn ich Zähne putze, dann putze ich nur meine Zähne.
Wenn ich den Abwasch mache, wasche ich nur ab.
Wenn ich eine Mail schreibe, schreib ich nur die Mail (z.B. ein Feedback an relax2energy).
Klingt einfach? Ist es eigentlich auch…, wenn ich mir erlaube, mich dem Monotasking zu widmen. Ich konzentriere mich entspannt auf (m)eine Handlung. Wann immer meine Gedanken abschweifen, lenke ich sie sanft zurück auf das EINE, was ich gerade in DIESEM Moment tue.

3. Wenn ich in einer Warteschlange stehe:
Innerlich nehme ich Abstand von meiner Umgebung und konzentriere mich zunächst darauf, wie sich mein Bauch beim Ein- und Ausatmen hebt und senkt, und dann auf mein Gefühl: Was spüre ich? Spüre ich Ungeduld? Wie fühlt sie sich an? Kann ich es gerade annehmen oder drücke ich es weg?

4. Wenn mein Körper verspannt ist:
Ist da etwas verspannt in meinem Körper? Ich stelle mir vor, wie ich in die Verspannung Ruhe, Geduld und Heilung hinein atme. Und beim Ausatmen stelle ich mir vor, wie ich all die Aufgewühltheit, Hektik und Krankheit ausatme, wie es mich loslässt, wie ich entspannter werde. (= Aktivierung der Selbstheilungskräfte)

5. Wenn ich spreche oder zuhöre:
Ich versuche, dem anderen so aufmerksam und wertFREI wie möglich zuzuhören. Bevor ich etwas sage, warte ich erst einen ruhigen Atemzug lang ab. Dann erst spreche ich, achtsam und respektvoll.

6. Wenn ich einen bestimmten Klang höre:
Jedes Geräusch, jeder Klang kann eine Erinnerung sein, z.B. ein Vogelzwitschern, ein hupendes Auto, rauschende Blätter, eine S-Bahn, die vorbeifährt u.a..
Ich bin einen Moment achtsam, präsent und konzentriere mich nur auf das Geräusch (und meine Erinnerung).

7. Wenn sich meine Körperhaltung ändert:
Ich stehe auf, oder setze mich hin, oder lege mich hin, oder laufe oder…..
Wenn ich von einer Körperhaltung zur anderen übergehe, nehme ich dies bewusst wahr: „Jetzt stehe ich.“ „Jetzt sitze ich“ etc.. Das wird nicht jedes Mal gelingen, aber schon einige Male am Tag helfen für mehr Eigenwahrnehmung.

8. Wann immer ich daran denke:
Ich nehme MIR ein paar Momente Zeit, nehme mindestens 5 achtsame Atemzüge, dabei bin ich ganz bei mir, ganz in mir und nehme damit etwas Abstand vom hektischen Alltag und komme in meine ruhende Mitte.

9. Wenn ich etwas esse oder trinke:
Ich betrachte das Lebensmittel, denke daran, dass es ursprünglich nicht aus dem Kühlschrank kommt, sondern (hoffentlich) aus der Natur.
Kann ich es wertschätzen? Ist mir bewusst, wie viele zig, hundert, tausend Menschen daran mitgearbeitet haben, damit ICH jetzt DIESES Lebensmittel essen kann?
Dann esse oder trinke ich es langsam und mit gesammelter Aufmerksamkeit.
Wie schmeckt es, wie riecht es, wie fühlt es sich an im Mund?
Wird mir vielleicht sogar warm ums Herz?

10. Während ich gehe oder stehe:
Ich nehme den Boden unter meinen Füßen wahr, die Erde, die mich trägt. Wenn ich laufe, halte ich im Geist kurz inne: Eile ich gerade? Wenn ja: Ist da ein Druck, eine große Anspannung in mir? Ich richte meine Aufmerksamkeit auf sie, ohne sie zu bewerten. Nur anschauen.

11. Wenn ich am Abend ins Bett gehe:
Ich mache mir bewusst, dass der Tag nun vorbei ist, ich darf ihn abschließen. Dann nehme ich mir etwas Zeit und beobachte wieder meine Atmung, fünf Züge lang – „Ich atme ein“ – „Ich atme aus“.
„Ich erlaube mir nun genussvoll Kraft zu tanken für den nächsten Tag“.

Es ist wichtig in kleinen Schritten zu beginnen und immer wieder einmal daran zu denken.
Am Anfang können auch erstmal ein oder zwei Punkte ausprobiert werden, bis diese(r) präsent oder gar verinnerlicht ist/sind, dann der nächste Punkt usw.
Rückschläge zwischendurch sind Teil des natürlichen Entwicklungsprozesses.
Erfolgserlebnisse motivieren weiter und tiefer zu gehen.
Schritt für Schritt entsteht so der eigene, neue, gesündere Alltag.

Alles Gute,
Florian Frey

TomTom

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